Das Bodyhair-Experiment
Im Werk scary hairy experimentiert Jacqueline Korber mit ihrem eigenen Körper und dessen Behaarung. Für fünf Monate stoppte sie jegliche Haarentfernung und ließ an Beinen, Achseln und im Intimbereich sprießende Haare einfach wachsen. Damit widersetzte sie sich der gesellschaftlichen Erwartung, die das gängige Schönheitsideal einfordert, nämlich dass Frauenhaut glatt und unbehaart zu sein hat. Im Selbstexperiment erfährt sie, wie ihre Umgebung auf die körperliche Veränderung reagiert und wie sie selbst mit der ungewohnten Körperbehaarung zurechtkommt – oder auch nicht. In einem Selbstportrait der Serie präsentiert sie ihren behaarten Körper mit geschlossenen Augen und abgewandter Kopfhaltung. In der Fotocollage zeigt sie ihr behaartes Bein in Großaufnahme neben einem Ganzkörperselbstporträt. Hier blickt die Künstlerin zu den Betrachtenden, hält schüchtern die Fäuste vor den geöffneten Mund. Ihre Gestik und Mimik verrät – trotz Mut und feministischer Überzeugung ist das Zeigen und zur Schaustellen ihrer behaarten Körperteile mit Scham, Zweifel und Unsicherheit verbunden. Eine Prägung der man*frau nicht leicht entkommt. www.rebelicious.at Foto: Jacqueline Korber, Text: Victoria Windtner